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Honda GL 1000 Gold Wing

- Starkes Stück

 Honda GL 1000 Gold Wing

Dank der GL 1000 konnte Honda ordentlich die Muskeln spielen lassen.

Mit der Gold Wing stieß Honda in die erhoffte Dimension vor. Auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung 1974 in Köln stand die GL 1000 als erste ihrer bis heute währenden Baureihe. Als eines der stärksten Touren-Motorräder der Welt.

Diese Gold Wing setzte mit ihrem technischen Konzept neue Akzente. Die GL 1000 war die erste japanische Großserienmaschine mit Kardan-Antrieb. Vor allem der ohc-Motor (over head camshaft, oben liegende Nockenwelle) galt in der Zweiradszene als technisches Meisterwerk. Der Vierzylinder-Boxermotor hat 999,45 cm³ Hubraum, wiegt 106 Kilogramm und liefert eine Leistung von 82 PS bei 7500/min. S sein maximales Drehmoment von 80 Nm erreicht er bei 6.500/min – für die Motorradwelt bis dato unerreicht und kaum vorstellbar. Als ebenfalls sensationell für Motorräder galt seinerzeit der Antrieb der Nockenwellen, den zwei Zahnriemen übernehmen.

Neben der viel beachteten Technik war es Honda gelungen, ein Motorrad zu bauen, das trotz seiner 295 Kilogramm inklusive aller Flüssigkeiten und Werkzeug sehr handlich zu bewegen war. Ein Hauptgrund dafür ist der tiefe Schwerpunkt der Maschine: Außer dem Motor liegen noch andere Bestandteile des Motorrads möglichst tief – etwa das Getriebe unter der Kurbelwelle. Der 19,3 Liter große Benzintank sitzt im Rahmendreieck unterhalb der Sitzbank – und nicht, wie von Honda mit einer Attrappe vorgegaukelt, zwischen den Beinen des Fahrers.Honda GL 1000 Gold Wing

Das Gerippe der GL 1000 bildet ein Doppelschleifenrahmen aus rundem Stahlrohr. Der linke Unterzug ist geschraubt. Öl dämpft die Teleskopgabel. Die Hinterradschwinge bewegt sich in Wälzlagern. Die hydraulisch gedämpften Federbeine sind fünffach verstellbar. Der Radstand misst 1.540 Millimeter, der Lenkkopfwinkel 62 Grad bei einem Nachlauf von 120 Millimetern. Die Doppelscheibenbremse mit je einem Einkolbensattel vorn misst im Durchmesser 232 Millimeter. Hinten verzögert eine serienmäßige Bremsscheibe mit 250 Millimeter Durchmesser.

Die Rechnung des Honda-Ingenieurs Soichiro Irimajiri ging auf, der die Gold Wing als Motorrad gegen die Konkurrenz konstruiert hatte: Honda hat mit dieser Maschine einen Weg beschritten, der eine neue Zeit einleitete. Die auf der IFMA 1974 stolz präsentierte GL 1000 gehörte der Serie K0 an, so nannte Honda die erste Produktionslinie.

Schon 1976 brachte Honda die K1-Serie der GL 1000. Technisch wies sie kaum Neuheiten auf. Mehr Wert legten die Honda-Entwickler auf das Äußere der Gold Wing. Zaghaft zum Luxusliner hin bewegte sich Honda erstmals mit dem Sondermodell Limited der Serie K1, aufgelegt ebenfalls 1976. Wiederum ein Jahr später, 1977, verpasste Honda der Gold Wing K2 ein weiteres Facelift – hauptsächlich optische Retusche.

Honda GL 1000 Gold WingAber diese Kosmetik zeigte Erfolg. Trotz aller Kritik am Fahrwerk, das in manchen Situationen unterdimensioniert schien, wuchs die Zahl der Gold Wing-Fans stetig. Unangefochten führte der Tourer in seinem Segment 1978 mit 5.296 verkauften Maschinen den Markt an.

Im selben Jahr stellte Honda, weltgrößter Motorradproduzent, die Serie K3 der GL 1000 vor. Hauptaugenmerk richtete die Modellpflege diesmal auf ein verbessertes, stabileres Fahrwerk. Doch sogar am Motor legten die Ingenieure Hand an. Dass diese Modellpflege über das bisherige Maß hinausging, machte sich bezahlt: Honda erntete Lob für seine Arbeit.

Dennoch waren die Tage der ersten Gold Wing gezählt. In ihrem Outfit, das sie 1979 verpasst bekommen hatte, fuhr die GL 1000 Gold Wing K3 ihrem seligen Ende im Jahr 1980 entgegen. Und das, obwohl sie die beste GL 1000 aller Zeiten war.

 Honda GL 100 Gold Wing   GL 1000 Gold Wing Technik  

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von staehelin kreative produktion (copyright 2002 Faszination Goldwing) durfte ich unter Quellenangabe  auszugsweise vorhandene Texte und Bilder in meine Website übernehmen. Das Urheberrecht des Gesamtwerkes bzw. seiner Teile bleiben davon unberührt.

Technische Daten   

GL 1000

Die erste GoldWing wurde 1974 auf der IFMA in Köln vorgestellt und hat sich seitdem durch ihre innovative Technik und ihren Mythos zu einer lebenden Legende entwickelt.

Die GL 1000 Modelle K0 bis K2 wurden von 1974 bis 1978 gebaut. Die K3 wurde von 1978 bis 1979 hergestellt.

 Abmessungen

  K0 - K2 K3
Länge 2330 mm 2260 mm
Breite 720 mm 750 mm
Gesamthöhe 1115 mm 1115 mm
Radstand 1540 mm 1560 mm
Bodenfreiheit 150 mm 150 mm
Sitzhöhe 810 mm 810 mm
Trockengewicht 267 kg 270 kg
Gewicht - fahrbereit 295 kg 298 kg
Zul. Gesamtgewicht 471 kg 471 kg

Rahmen

Typ Doppelschleifen - Rohrrahmen
Vorderrreifen 3.50 H-19
Hinterreifen 4.50 H-17
Vorderradbremse Doppelscheibe, 232 mm
Hinterradbremse Scheibe, 250 mm
Vorderradaufhängung, Hub Teleskopgabel - Durchmesser 37 mm
L 120 mm (K0-K2), 126 mm (K3)
Hinterradaufhängung, Hub Schwinge mit 5-fach verstellbarem Federbeinen, 87 mm
Lenkkopfwinkel 62 Grad
Nachlauf 120 mm
Telegabel - Ölmenge 200 ccm je Holm
Tank 19,3 Liter / 3,1 Liter Reserve

Motor

Typ Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Ottomotor
Zylinderanordnung 4-Zylinder, Boxermotor
Bohrung x Hub 72 mm x 61,4 mm
Hubraum 999,45 ccm
Verdichtung 9,2 : 1
Leistung 60 kW bei 7500 U/min (K0 - K2)
57 kW bei 7000 U/min (K3)
Drehmoment 80 Nm bei 6500 U/min (K0 - K2)
82 Nm bei 5500 U/min (K3)
Ventilsteuerung OHC, Zahnriemenantrieb
Einlassventil öffnet / schließt 5 Grad nach OT / 50 Grad nach UT
Auslassventil öffnet / schließt 50 Grad vor UT / 5 Grad vor OT
Ventilspiel Ein- und Auslassventil 0,1 mm
Schmiersystem Druckumlaufschmierung durch ZF-Eaton-Ölpumpe
Motorölmenge 3,5 Liter
Kühlmittelmenge 3,2 Liter
Motorgewicht 106 kg

Kraftübertragung

Kupplung Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Getriebe 5-Gang
Primärübersetzung 1,708
Gangübersetzung 1. Gang 2,5
Gangübersetzung 2. Gang 1,708
Gangübersetzung 3. Gang 1,333
Gangübersetzung 4. Gang 1,097
Gangübersetzung 5. Gang 0,939
Sekundärübersetzung 0,825
Gangschaltungsfolge 1 - N - 2 - 3 - 4 - 5
Ölmenge - Kardan 210 ccm, SAE 80-90
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h
Verbrauch 6,5 Liter/100 km - Normal bleifrei

Vergaser

Typ 4 Keihin-Unterdruckmembranvergaser
Bohrung 32 mm (K0 - K2) / 31 mm (K3)
Leerlauf 800 U/min
Luftfilter Papier-Trockenfilter

Elektrische Anlage

Zündsystem Kontaktgesteuerte Batterie-Spulenzündung
Zündzeitpunkt 32 Grad vor OT bei 2450 U/min
Anlaßsystem Elektro- und Kickstarter
Lichtmaschine 12 Volt, 300 Watt
Batterie 12 Volt, 20 Ah
Zündkerzen (Abstand) NGK DR 8 ES-L (0,6 - 0,7 mm)

Beleuchtung

Scheinwerfer (Fern-/Abblendlicht) 45 Watt / 35 Watt
Rücklicht / Bremslicht 5 Watt / 21 Watt
Blinklicht 18 Watt
Instrumentenbeleuchtung 3 Watt
Anzeigelampen 3,4 Watt
Standlicht 4 Watt